Bei seinem "Werkstattbericht" stellte Dr. Mentrup Grundsätzliches in den Mittelpunkt. So solle das Bildungssystem so umgebaut werden, dass der negative Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungschancen verändert wird. Dazu wolle man die frühkindliche Förderung ausbauen, verstärkt Ganztagesangebote in Schulen aufbauen und ein Angebot für längeres gemeinsames Lernen machen.
Bildungspolitik bringt vieles in Bewegung
Fachdiskussion mit Dr. Frank Mentrup - Staatssekretär im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport und MdL
Hoher Besuch im Karlsbader Gymnasium am Montag, 21. November 2011: Dr. Frank Mentrup besuchte zusammen mit Ernst Schüly – Leiter des Personalreferates – das Karlsbader Schulzentrum zu einem Gedankenaustausch mit den Karlsbader Schulleitern und Schulleiterinnen sowie Elternbeirats- und Fraktionsvorsitzenden. „Wir sprechen über das Thema Bildung – ein eminent wichtiges Thema - und freuen uns, dass Sie nach Karlsbad gekommen sind" begrüßte Bürgermeister Rudi Knodel den Staatssekretär. Er übernahm die Rolle des Moderators in der Diskussion. Nach einem Überblick zur aktuellen Situation in der Bildungspolitik nahm sich Mentrup Zeit für Fragen aus der „Bildungsrunde". Ihm sei es wichtig, die Reformvorhaben im Dialog mit den Betroffenen durchzuführen, erläuterte er seine Zielrichtung. Im Bildungsbereich arbeite man derzeit auf verschiedenen Ebenen und die Dinge seien im Fluss, insofern stellte er seine Informationen unter den Titel „Werkstattbericht". Grundsätzlich soll das Bildungssystem so umgebaut werden, dass der negative Zusammenhang zwischen niederer sozialer Herkunft und geringen Bildungschancen verändert, konkret verbessert wird. Dazu wolle man die frühkindliche Förderung ausbauen, verstärkt Ganztagesangebote in Schulen aufbauen und ein Angebot für längeres gemeinsames Lernen machen. Die schulischen und persönlichen Bindungen sollen nach der vierten Klasse nicht mehr so auseinander fallen wie bisher und die örtlichen Einrichtungen erhalten mehr Verantwortlichkeit. Man wolle die Schullandschaft in Baden-Württemberg mit ihren vielen - auch kleinen -Schulen möglichst erhalten und Gemeinschaftsschulen als weiteres Angebot dazunehmen. „Die Aufhebung der Verbindlichkeit der Grundschulempfehlung sollten die Eltern und Lehrer als große Chance sehen, offen und ehrlich sowie mit weniger Druck miteinander zu reden". Die fachliche Empfehlung der Lehrerinnen und Lehrer sei dabei sehr wichtig. Mentrup erläuterte weiter, was im Bildungsbereich passieren wird. Beim Übergang von der Grundschule auf die Realschule und das Gymnasium rechnet er mit keinen großen Verwerfungen. Noch höhere Zugangszahlen kämen wahrscheinlich auf die Realschulen zu. Die Werkrealschulen sollten dabei positiv vertreten werden. Entlastend könnten hier die Gemeinschaftsschulen wirken die im Übrigen auch Vorteile für die guten Schülerinnen und Schüler mit sich bringen würden. Dem Thema Gemeinschaftsschulen solle man sich sensibel nähern und nicht überhastet aktiv werden. Entscheidend sei das gemeinsame Wollen und die Zusammenarbeit aller Akteure. Dazu gehörten eine engagierte Lehrerschaft, ein Schulträger der mitmacht und Eltern die die neue Schulart unterstützen. Es könnten sowohl aus Realschulen, Werkrealschulen in Kombination mit Grundschulen oder Gymnasien Gemeinschaftsschulen werden. Wichtig sei, dass eine gebundene Gemeinschaftsschulform realisiert wird bei der die Schüler zusammen bleiben. Am Werkrealschulkonzept werden Änderungen vorgenommen – z.B. dürfen auch einzügige Hauptschulen eine Werkrealschule bilden, auf die Notenhürde von Klasse 9 auf Klasse 10 soll verzichtet werden und die verpflichtende Kooperation mit Berufsfachschulen soll entfallen. Zur beruflichen Orientierung könnten zum Beispiel Praktikas mit Firmen durchgeführt werden. Das Thema G / G 9 sei momentan etwas schwierig. Zunächst sei ein Schulversuch an 44 Standorten geplant. Gründlicher vorbereitet werden müsste die Aufnahme der Gemeinschaftsschule ins Schulgesetz und das Thema Inklusion. Bei beiden Themen gehe auch um die Frage der Konnexität. Ein weiteres bedeutendes Thema mit „Gründlichkeitsanspruch" seien die Bildungspläne. Hier gehe es darum, das Basiswissen für Kinder zu definieren und dieses im Gewicht zum anderen Wissen zu verstärken. Auch der Übergang zu den beruflichen Gymnasien und die Verteilung des Stoffes im G 8 müssten überarbeitet werden.
Diskussion zu verschiedenen Themen
Bärbel Becher – Schulleiterin der Schwarzwaldschule Ittersbach – berichtete über Eltern die ihre Kinder an die Schule schicken möchten. Aus formalen Gründen als nicht zuständiger Schulbezirk müsste sie dies jedoch ablehnen. "Das ist unbefriedigend" meinte Becher. Der Schulleiter vom Gymnasium - Norbert Braun - sagte, dass man sich gut auf G 8 eingestellt habe und man momentan nicht wisse, wie man G 9 anbieten könne. Mentrup verwies darauf, dass das Angebot vor Ort auch umsetzbar und bewältigbar sein müsse. GR Roland Rädle (CDU) wünschte sich mehr Klarheit über das, was die Schulen machen könnten. Die Lehrerfortbildung müsse geändert werden und man müsse auch an die zusätzlichen Kosten für Räume denken. Frau Salomon sprach für den Elternbeirat des Gymnasiums aus, dass sie den Eindruck habe, dass manche Dinge aufgrund von Wahlversprechen zu schnell umgesetzt werden. Jürgen Haller – Schulleiter der Realschule – verdeutlichte die schwierige Situation der Realschulen. Diese seien ein Stück weit schon Gemeinschaftsschulen. Problematisch sei die Heterogenität der Schülerinnen und Schüler von denen ein Fünftel nicht für die Realschule geeignet ist. Vor allem in den 7. und 8. Klassen kämen dann noch Schüler vom Gymnasium dazu und dann müssten die Klassen wieder geteilt werden. Man wolle – so Mentrup – die Realschulen mit mehr Personal ausstatten. GR Jürgen Herrmann (Freie Wähler) berichtete, dass die Anforderungen der Hochschulen an die Abiturienten nicht in allen Bereichen von den Studierenden erfüllt werden und es zu hohe Zahlen an Abbrechern gebe. Mentrup warb dafür, dass die Hochschulen ihre Anforderungen auch an das Kultusministerium weitergeben sollen um prüfen zu können, ob die Lehrpläne überarbeitet werden müssten. Möglicherweise gebe es auch andere Ursachen. Abschließend lud Bürgermeister Rudi Knodel Mentrup ein, wieder nach Karlsbad zu kommen um weiter im Kontakt zu bleiben.
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